Mit dem Fortschreiten der dezentralen Energieversorgung wandelt sich der Elektrizitätsmarkt. Aktuelle Stromnetzgebühren würden die Netzwerkkosten nicht decken, daher müssten neue Tarifmodelle entstehen, die sich voraussichtlich nach den Stromverbrauchsspitzen orientieren.
Wie wirken sich neue Tarife auf das Haushaltsbudget aus?
Um dieser für KonsumentInnen wichtigen Frage nachzugehen, untersuchten Cornelia Ferner und Dominik Engel zusammen mit Experten des Energieinstituts Linz die Auswirkung unterschiedlicher Tarifmodelle auf Stromverbrauchsmuster an Smart Meter Daten von 765 österreichischen Haushalte.
Mit Data Analytics bewiesen die ForscherInnen, dass bei Haushalten mit geringerem Einkommen das Stromkonsumverhalten stärker von täglichen Preisschwankungen beeinflusst wird.
Einkommensschwächere Haushalte würden sich weniger Energiespargeräte leisten können – wie etwa zeit-programmierbare Waschmaschinen – um den Spitzenbedarf an Strom zu reduzieren. Auch könnten diese Haushalte den Tagesablauf weniger nach den Stromspitzen ausrichten.
„Die detaillierte Auswertung der Verbrauchsdaten zeigt, dass die Hauptlast der Netzgebühren vor allem sozioökonomisch schwache Haushalte treffen würde. Dieser Umstand müsste mit einem ausgleichenden Rahmenwerk durch die Gesetzgebung regulieren werden“ resümiert Dominik Engel, Experte für sichere Energieinformatik.
Link zur Publikation "Exploring the impact of network tariffs on household electricity expenditures using load profiles and socio-economic characteristics“