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EU-Projekt INTERLACE erhält großes Lob aus Brüssel

Für ihre akademische Exzellenz und die ausgezeichnete Qualität ihrer Forschungsarbeit im Rahmen des EU-Projekts Interlace erhielten Eduard Hirsch und Thomas Heistracher vom Studiengang Informationstechnik & System-Management (ITS) großes Lob aus Brüssel.

Die Research Executive Agency der Europäischen Kommission stufte INTERLACE in ihrer final review als high-impact Projekt ein. Den Forschungsergebnissen des EU-Projekts wird großes Potenzial und möglicher Einfluss auf EU-Policies und -Strategien in den Bereichen Austausch, Speicherung, Eigentum und Sicherheit von Big Data attestiert.

Sicherheit für das Wirtschaften ohne Euro

Ziel des Projekts „Interacting Decentralized Transactional and Ledger Architecture for Mutual Credit” (INTERLACE) war die Entwicklung einer auf Blockchain-Technologie basierenden Lösung für das in Sardinien entwickelte alternative Zahlungssystem Sardex.

Die mittlerweile etablierte virtuelle Währung Sardex erlaubt einen zinsfreien Tausch von Waren und Dienstleistungen. Doch das System war angreifbar, es lief nur auf einem zentralen Computersystem. Die Forscher der FH Salzburg Eduard Hirsch und Thomas Heistracher haben zusammen mit der London School of Economics, der Hertfordshire University und der Universität Passau eine sichere, nicht manipulierbare technische Infrastruktur entwickelt, die derzeit in Sardinien implementiert wird.

Anspruchsvolle Aufgabenstellung

Gewürdigt wurde u.a. die Komplexität der Forschungs- und Entwicklungsaufgaben, die das Vorhaben sehr anspruchsvoll machten. Der Einsatz von Blockchain auf Basis von abstrakten Interaktions-Zustandsautomaten (ASIMs) im Bereich Tauschwährungen stelle eine Neuheit und technische cutting-edge Innovation mit großer Auswirkung dar. ASIMs beschreiben auf mathematischem Weg die Regeln für Blockchain-Transaktionen. Der radikale Innovationsansatz ermöglicht es, ein System zu generieren, das sich auf Basis dieser mathematischen Beschreibungen der Umgebung und den sich ändernden Benutzer-Bedürfnissen dynamisch anpasst.

Nicht nur die globale Finanztechnologie könne von der Entwicklung einer sicheren Austauschplattform profitieren, auch in anderen Bereichen von Blockchain-Applikationen wie der Supply Chain oder der Dokumentenverifizierung bescheinigt die Europäische Kommission INTERLACE großen Einfluss. „Die Anwendungsfelder unserer Entwicklung sind vielfältig. Wir sind stolz, dass wir bei einem so renommierten Forschungsprojekt der EU reüssieren konnten“, so Heistracher.

Gelungener Wissenstransfer

INTERLACE sei ein sehr gutes Beispiel für Wissenstransfer von anwendungsbezogener Forschung zu innovativen Wirtschaftslösungen, so das Fazit der Europäischen Kommission. Die Resultate würden entscheidend dazu beitragen, das Sardex-System zukünftig in anderen Regionen Italiens, Europas und darüber hinaus zu etablieren.

Das Projekt mit einer Laufzeit von zwei Jahren wurde von der EU über das Programm Horizon 2020 FET OPEN, Finanzhilfevereinbarung Nr. 754494, gefördert. Die Ergebnisse sind frei verfügbar auf der Plattform GitHub zugänglich.

INTERLACE-Team Eduard Hirsch und Thomas Heistracher

Eduard Hirsch und Thomas Heistracher (v.l.) vom Studiengang Informationstechnik & System-Management bewiesen im EU-Projekt INTERLACE akademische Exzellenz. Foto: FH Salzburg/KarA

Interlace Links

https://github.com/InterlaceProject
https://www.interlaceproject.eu/
https://www.bbc.co.uk/programmes/w3csw8d2 (BBC Podcast „Sardinia: Beyond the Banks“)

Factbox Blockchain

Die Blockchain ist ein dezentrales System, das dauerhaft und unveränderbar definierte Transaktionen zwischen zwei oder mehr Parteien innerhalb eines Netzwerks erfasst. Sie ist öffentlich und weltweit für alle zugänglich und durch ihre Transparenz nahezu nicht manipulierbar.