Zum Hauptinhalt springen

IKT Forum 2013 | Big Data

Rückblick

Big Data - Daten sind das neue Gold


Beim diesjährigen IKT-Forum des Studiengangs Informationstechnik & System-Management der FH Salzburg diskutierten Experten die Chancen und Herausforderungen von Big Data.

Jeder Schritt, den wir in unserer digitalisierten Welt tätigen – eine SMS schicken, einen Hyperlink  anklicken,  ein Foto mit unserem Smartphone auf eine Social Media Plattform hochladen, oder über einen Onlineshop einkaufen  –  trägt dazu bei, dass unser Datenberg weiter wächst. Mit den Daten, die allein 2009 entstanden und gespeichert wurden, könnten genügend DVDs bespielt werden, um sie einmal zum Mond und wieder zurück zu stapeln. Für das Jahr 2020 prognostizieren Forscher, dass dieser Stapel 44-mal so hoch sein wird, was einer Strecke bis zum Mars und wieder zurück entspricht. Doch wie geht man mit dieser Fülle an Daten um? Welche Gefahren lauern und vor welchen technischen Herausforderungen steht die IT?


Big Data ist Realität

Die Experten waren sich einig: Big Data ist im Hier und Jetzt angekommen und wird weitere Generationen betreffen. Die Kernfrage lautet deshalb:  Wie nun richtig damit umgehen? Pavlo Baron, Big Data Developer  in der Codecentric AG, stellte in einem ironischen Vortrag klar, dass man sich nicht nur auf Hardware verlassen darf: „Schneller, höher und weiter reicht bei weitem nicht mehr aus. Intelligenz in der Planung und Durchführung ist gefragter denn je.“ Wie bei jeder Einführung von neuen Technologien geht dies jedoch mit erhöhten Kosten einher. Diese spiegeln sich nicht nur im Erwerb von neuer Hard- und Software wider, sondern vor allem in der Weiterbildung der Mitarbeiter und dem Zukauf von externem Expertenwissen, ist Micheal May vom Frauenhofer-Institut für Intelligente Analyse- und Informationssysteme (IAIS) überzeugt.


Daten sind das neue Gold

Big Data ist nicht nur ein Thema für Entwickler, auch Juristen beschäftigen sich mit dem „neuen Gold“ und der Frage nach Datenschutz und Urheberrecht. Die Gesetzeslage ist, laut dem Juristen Clemens Wass, Inhaber der BYWASS GmbH, nicht immer eindeutig. Verwertungsprobleme treten vor allem da auf, wo Daten über Ländergrenzen hinausgehen, da unterschiedliche EU beziehungsweise internationale Richtlinien existieren. Generell gilt in Österreich, dass erst einmal nichts erlaubt ist und jeder Verwendungszeck einer expliziten Klärung bedarf. Weiters hat jeder Mensch das Recht nachvollziehen zu können, was mit seinen personenbezogenen Daten passiert. Wass hat deshalb in einem Selbstversuch über 50 Unternehmen befragt. Das Ergebnis spiegelte eine durchwachsene, teils zurückhaltende Reaktion der Unternehmen wider. „Teilweise sind sich die Firmen selbst nicht sicher, welche Daten vorhanden sind und von wem sie wie genutzt werden“, so Wass.


Neue Geschichten erzählen

Bereits jetzt gibt es genügend Anwendungsbeispiele, in denen Big Data in Verwendung ist.  Am Beispiel von „Disaster Risk Management“ zeigte Michael May auf, wie man vor Umweltkatastrophen frühzeitig warnen kann.  Zum Beispiel konnte über die Echtzeitauswertung von Tweets und  Mobilfunkdaten ein gerade stattfindendes Erdbeben bestimmt und somit schneller als bisher Rettungskräfte eingesetzt werden.

Um Big Data in Zukunft auch für neue Anwendungsgebiete erschließen zu können, wird Querdenken zu einer unerlässlichen Eigenschaft. „Seid ohne Vorbehalte kreativ wie Kinder“, fordert Klaas Bollhöfer von The unbelievable Machine Company. Entwickler sollen sich – der Philosophie des Live Hacking  folgend – überlegen, wie man das alltägliche Leben  damit einfacher gestalten kann und der Mensch wieder in den Mittelpunkt rückt.