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Studierendenprojekte

Smart eDucation

Neue Technologien und Konzepte für den virtuellen, interaktiven Unterricht

Für den Hörsaal der Zukunft reformieren ITS-Masterstudierende und ihre Projektbetreuer die derzeitigen E-Learning- und Blended-Learning-Ansätze und transformieren den „klassischen“ Unterricht mit neuen technologischen Entwicklungen in den virtuellen Raum.

E-Learning-Methoden werden bei nahezu allen Studien- und Unterrichtssituationen eingesetzt – beginnend bei der simplen Bereitstellung von Skripten über die Abwicklung von Überprüfungen bis hin zum „Nachlesen“ von Lehrveranstaltungen über Videostreams. Am Markt existiert bereits eine Fülle an verschiedenen Systemen, die ein elektronisch unterstütztes Lernen ermöglichen. Eine Interaktion aller Beteiligten – Lehrende, Schüler, Studierende – ist hingegen nur begrenzt möglich. „Bei der sorgfältigen Evaluierung der bestehenden Systeme hat sich gezeigt, dass bisher die Übertragung von Daten in Echtzeit nicht möglich ist“, sagt Projektbetreuer und Lehrender Peter Haber. „Somit ist eine optimierte „live“-Interaktion der Beteiligten technisch noch nicht optimal gelöst“, ergänzt Manfred Mayr, Fachbereichsleiter für IT Management & Wirtschaft. An diesem Punkt setzt das Projekt der Masterstudierenden an.

„live“-Interaktion

„Wir möchten die Echtzeit-Kommunikation auch im virtuellen Raum in E-Learning Szenarien ermöglichen“, erklärt Masterstudent Thomas H. Schmuck, der gemeinsam mit seinen Kollegen Zenadia Hasanovic und Stephan Sendlhofer und in Zusammenarbeit mit ihren Betreuern mit „Smart eDucation“ ein Softwaresystem entwickelt, das virtuelle Kollaboration ermöglichen soll. Das Gesamtsystem basiert zentral auf der Verwendung von Tablets, die von den beteiligten Personen gezielt zur Erarbeitung von Lern- beziehungsweise Schulungsinhalten verwendet werden. Ziel ist es, die traditionelle Lernsituation zu virtualisieren und dabei möglichst das Gefühl und die Vorteile der klassischen, konventionellen Lernmethoden beizubehalten. Der Fokus der prototypischen Umsetzung liegt hierbei auf der Echtzeit-Übertragung von geschriebenen Inhalten und der Organisation der Inhalte von mehreren Personen mittels „Layer-Feature“. Schmuck: „Zum Beispiel werden alle Kommentare von Teilnehmer A in Grün angezeigt, die von Teilnehmer B in Rot. Durch die unterschiedlichen Layer besteht die Möglichkeit, beispielsweise alle grünen Anmerkungen aus- beziehungsweise wieder einzublenden.“ Für die Interaktion mit den Teilnehmenden verwenden Vortragende ein digitales Whiteboard oder Tablet, das die Funktion einer realen Tafel übernimmt. Haber: „Bei dem im Studiengang ITS entwickelten Prototypen werden die geschriebenen Inhalte nicht wie bisher als Bitmap übertragen. Es werden „nur“ die notwendigen Digitizer-Daten, wie Koordinaten, Farbe, Druckstärke, verwendet.“ Dadurch sei eine Echtzeit-Kommunikation möglich.

Vision und Realisierung

Das innovative System soll in Zukunft weiter ergänzt und in unterschiedlichen Bereichen wie Unternehmen und Bildungseinrichtungen eingesetzt werden. „Eine Echtzeit-Audioübertragung und die Einbindung in Google+ und ähnliche Dienste werden unsere nächsten Forschungsschritte sein“, schildert Fachbereichsleiter Mayr, der sich bereits gemeinsam mit Peter Haber im von der EU geförderten Forschungsprojekt „Pool2Business – Ausbildungskonzept für virtuelles Projektmanagement auf internationaler Ebene“ mit der virtuellen Zusammenarbeit in Online-Tools intensiv auseinandergesetzt hat. Die Erstellung eines vielfältig einsetzbaren Produktes ist auf alle Fälle das erklärte Ziel des Forschungsteams.