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Zwei Leidenschaften verheiraten

Absolvent Michael Fischinger vereint zwei Leidenschaften und startet mit seinem Unternehmen "Starball Sports" durch

Mit IoT-Technologie will Michael Fischinger das Fußballtraining optimieren und Starspielern zu besseren Leistungen verhelfen. Er selbst ist nicht nur ITler, als Fußballtrainer und Spieler im SG Seeham/Palting weiß er, worauf es ankommt – technisch sowie sportlich.

 


Fix durchs Studium

Rund 13 Jahre ist es mittlerweile her, dass Michael Fischinger zum ersten Mal in einem Hörsaal der FH Salzburg gesessen ist – als Student des Bachelorstudiums Informationstechnik & System-Management und gemeinsam mit Kollegen aus seiner Zeit an der HTL Salzburg. "Da hat uns damals der Gerhard Jöchtl das schmackhaft gemacht", sagt er und bezieht sich da auf den Studiengangsleiter, der auch gleichzeitig an der HTL unterrichtet. Dann gings auch rucki, zucki durch die Semester und drei Jahre später, 2011, stand er schon bei seiner Abschlussprüfung und hielt den Bachelor in der Hand. Für Michi, wie wir zu ihn sagen dürfen, war hier aber noch lange nicht Schluss. Der Master musste natürlich noch draufgesetzt werden. Und schwuppdiwupp, 2013, war auch dieser schon Geschichte. Es geht schlussendlich doch schneller, als man denkt und 5 Jahre sind um.

 

Ein Ding sagt mehr als 1.000 Worte

Wir haben Michi gebeten, einen Gegenstand mitzunehmen, der speziell für ihn steht. Michi hat sich für einen Fußball entschieden. War irgendwie klar, dass es ein Fußball wird, wenn man Michi kennt. Aber dieser ist mit einer ganz speziellen Unterschrift versehen. "Vom Julian Baumgartlinger. Der war vor Kurzem bei uns im Starball Center Mattsee", sagt Michi begeistert. Für alle, die Julian Baumgartlinger nicht kennen: Er ist ein österreichischer Profi-Fußballer. Schon seit dem Jugendalter spielt er für Vereine in Deutschland und Österreich. Seit 2016/17 spielt er bei Bayer 04 Leverkusen und ist Teamkapitän der österreichischen Nationalmannschaft. Also, schon ein wichtiger Sportler für Österreich. Dass er in Michis Starball Center trainiert hat, war für beide eine Win-Win-Situation. Michi konnte sein System mit einem Profi-Spieler auf Herz und Niere testen. Für Baumgartlinger war das eine super Möglichkeit im Zuge seiner Reha (er verletzte sich Anfang dieses Jahres schwer) ohne Körperkontakt zu trainieren.

Durchs Reden kommen 3 zusammen und gründen ein Unternehmen

Wenn man mit einer Sache nicht so glücklich ist, wie zum Beispiel mit dem Fußballtraining vom Sohnemann, dann wird man eben kreativ. So gings Michis Mitgründer Anton Neukirchner vor einigen Jahren. Tja, und dann kommts halt so, wie es eben nun mal kommt: Durchs Reden kommen d'Leut zaum. Vielleicht waren es Stammtischgespräche, wir wissen es nicht genau, aber Michi, Maximilian und Anton Neukirchner kamen ins Gespräch. Michi kannte sich schon damals gut im Bereich digitale Services und digitale Vernetzung aus - nicht zuletzt durchs Studium und durch seine Forschungsarbeit am Zentrum für sichere Energieinformatik. Da waren sich die drei dann schnell einig, dass genau sowas noch das fehlende Etwas für eine marktreife Ballmaschine und ein konkurrenzfähiges Produkt ist. Michi brachte die entsprechenden Konzepte und die notwendigen IoT-Technologien ein und schon wurde Starball Sports aus dem Boden gestampft - mittlerweile auch mit einigen Investoren. Für rund ein Jahr danach war Michi noch hauptsächlich an der FH Salzburg angestellt, bis er sich dieses Jahr in die komplette Selbstständigkeit wagte.

Hobby zum Beruf – halt auf einer anderen Schiene

Michi spielt seit einer halben Ewigkeit Fußball. "Ich bin jetzt dreiunddreißigeinhalb und ich glaube, dass ich seit dreißig Jahren im Verein Fußball spiele". Begonnen hat er im USC Mattsee und hat dann im jungen Alter hochambitioniert versucht herauszufinden, was alles möglich ist. Und, was war möglich? Als klares Highlight in der Salzburger Liga mit seinem Heimatverein USC Mattsee im Jahr 2009 Meister zu werden. Aber dem noch nicht genug: Auch ein weiterer Aufstieg mit Mattsee im Jahr 2014/15 war drinnen. So kickte Michi mehrere Jahre in der Salzbuger Liga  – nach dem Motto "er kam, sah und siegte" erneut: 2013 konnte er auch mit dem USC Eugendorf einen Meistertitel feiern. Zum Profi habe es aber leider nie gereicht. Dafür hat er jetzt einfach sein Hobby zum Beruf gemacht. Michi ist aber nicht nur Spieler sondern auch Trainer im Landesausbildungszentrum in Seekirchen und als Co-Trainer in einer Kampfmannschaft tätig. Unserer Meinung nach, beste Voraussetzungen um nun halt Profi bei Starball zu werden. Immerhin weiß er ja durch sein Hobby und sein Studium ganz genau, wovon er spricht.

Breit gestreutes Wissen, aber trotzdem spezialisiert – ein gutes Konzept

Beim Studiengang Informationstechnik & System-Management dreht sich alles darum, komplexe IT-Systeme im Ganzen zu verstehen und zu entwicklen. Der Blick über den Tellerand, das analytische Denken, das lösungsorientierte Handeln, das Arbeiten im Team und eine individuelle Vertiefung in ein Thema, das einen besonders interessiert, stehen deshalb im Mittelpunkt. Michi hat sich für die Vertiefung Medieninformatik entschieden und im Master dann den Schwerpunkte eHealth gewählt. Aber Letzterer hat sich in der Zwischenzeit verändert. "Es ist gut, dass sich immer wieder etwas ändert", sagt er. Data Science & Analytics ist jetzt die neue Spezialisierung, so nebenbei zur Info. eHealth ist aber sowieso das Themengebiet, was Michi bis jetzt am wenigsten gebraucht hat. "Aber, das ist bei mir eher Zufall. Das macht nichts." Bei Starball Sports braucht er ja soundso wieder alles, was er gelernt hat. Also, das tiefreichende Wissen in allen möglichen IT-Bereichen und den Blick über den Tellerrand. Achja, und nicht zu vergessen Kreativität und Innovationsgeist!

Aber was macht denn Starball Sports jetzt genau?

Kurz gesagt, das Fußballtraining der Zukunft. "Im Sport geht es vor allem um die Handlungsfähigkeit. Wer kann schneller Entscheidungen treffen und ausführen", weiß Michi, der selbst Fußballtrainer ist. Für Michi ist deshalb das Individualtraining ein wesentlicher Faktor, um die Spieler und Spielerinnen besser vorzubereiten. "Ein hochintensives Training mit vielen Wiederholungen ist notwendig, um im Spiel die Situation schnell beurteilen zu können und dann mit einer gewissen Passsicherheit auszuführen". Dafür kommen eigens entwickelte Ballmaschinen, die die Fußbälle nach einem individuellen Programm abschießen, sowie spezielle Tore zum Einsatz. Die Tore hat Michi dafür mit LED-Streifen und einem von seinem Team entwickelten 3D-Lichtschranken ausgestattet. Tore und Ballmaschinen sind mit IoT-Technologie vernetzt und können mit einer App gesteuert werden. IoT? Internet of Things oder auf Deutsch Internet der Dinge. Starball Sports ist nicht das erste Unternehmen, das in diese Richtung geht, aber Michis Produkte haben eindeutige Vorteile: Zum Beispiel können die selbstentwickelte Ballmaschine sowie die speziellen Tore mobil verwendet werden. Dh. auf jedem beliebigen Spielfeld.

Was ich hab, das hab ich – und kann es immer wieder nutzen. Was? Das Wissen!

"Bei uns, bei Starball, ist es technisch gesehen schon ein sehr umfangreiches Projekt", sagt der Jungunternehmer. Da ist ihm zugutegekommen, dass er im Bachelor Informationstechnik & System-Management schon "extrem viel gelernt hat", wie er sagt. Es müsse nicht immer voll in die Tiefe gehen, es reiche schon wenn man weiß, wie man etwas angeht und dann selbst in ein Thema eintauchen kann. Er selbst hat bei der Entwicklung der Stallball-Produkte die Erfahrung gemacht, dass es schon Vorteile hat, auf bestehendes Wissen zurückgreifen zu können. "Ah, das habe ich schon mal wo gehört. Ich weiß, wo ich nachschauen muss. Ich weiß, wie es ungefähr funktioniert. Dann taucht man eh tiefer in die Materie ein". Auch von seiner Tätigkeit an der FH Salzburg konnte er einige Erkenntnisse in Starball Sports einfließen lassen. "Auch soziale Kompetenzen. Ich konnte mir von einen Chefs sehr viel mitnehmen, wie man vielleicht eine Führungsrolle interpretiert." Technisch half ihm das gemeinsame Arbeiten auch sehr weiter. "Es bingt einfach ein hervorragendes Klima, wenn einer ein Top-Experte ist, es aber trotzdem nicht heraushängen lässt, sondern offen mit einem redet." Für Michi war alles zusammen sehr gute Praxis, wodurch er viel gelernt hat.

Würde Michi den gleichen Weg wieder einschlagen?

Ein klares Ja! Für Michi war das Studium genau das Richtige. "Die Schwerpunkte und die Labore helfen einem weiter. Der Praxisbezug ist gut und würde ich sogar noch mehr intensivieren", sagt der 33-Jährige. Auch die Möglichkeit in der Forschung Fuß zu fassen, habe ihn sehr viel gebracht und könne er nur weiterempfehlen. In Bezug auf seine fußballerische Karriere würde er mehr auf seinen Körper achten. Alles in allem ist Michi mehr als zufrieden, wie sich sein bisheriger Weg entwickelt hat. "Starball ist von dem was ich kann, wie maßgeschneidert für mich." Tja, dann bleibt uns an dieser Stelle nur mehr zusagen: Michi, wir wünschen dir viel Erfolg und alles Gute für deine weitere Zukunft! (Und wir sind uns sicher, dass wir nicht das letzte Mal von Michi gehört haben. Vielleicht können wir ihn ja schon bald zum Meistertitel mit seiner Kampfmannschaft gratulieren! Toi, toi, toi!)

 

Ihr wollt das Video im Ganzen sehen? Kein Problem!