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AK-Wissenschaftspreis: 3 Auszeichnungen für ITS

Wissenschaft und Forschung ist ein fruchtbarer Boden für eine gute Gesellschaft. Mit dem Wissenschaftspreis bzw. Förderpreis unterstützt die Arbeiterkammer Salzburg Studierende, die sich neuen Forschungsfragen zur Förderung unserer Gesellschaft widmen. Ganz nach dem Motto „Gerechtigkeit muss sein“ wurden 19 Preise in vier Kategorien vergeben. Zwei Preisträger*innen haben ihr Studium Informationstechnik & System-Management an der FH Salzburg absolviert.

Seit 9 Jahren wird der Wissenschafts- und Förderpreis der Arbeiterkammer Salzburg verliehen, die sich selbst für eine solidarische Gesellschaft, eine faire Verteilung von Ressourcen und einen chancengleichen Zugang zu Bildung einsetzt. „Mit diesem Preis wollen wir ein starkes Zeichen für die Förderung der Wissenschaft setzen“, erklärt Cornelia Schmidjell, Direktorin der AK Salzburg. 

2 Auszeichnungen für ITS-Studierende

Insgesamt haben sich 57 Salzburger FH-, Uni- und PH-Studierende für den AK Wissenschaftspreis bzw. Förderpreis beworben. Gleich zwei Absolventen des Studiengangs Informationstechnik & System-Management sind unter den insgesamt 19 Preisträger*innen. Sie haben die Auszeichnung in der Kateogie 2. "leben & arbeiten 4.0" erhalten:

Dipl. Ing.  Philipp Grubmüller, BSc (Informationstechnik & System-Management Master)
Masterarbeit: Optimierung einer Deep Learning-basierten Klassifikation von Schilddrüsenkarzinomen mit Paraffin- und Gefrierschnittbildern

Die Masterarbeit beschäftigt sich mit der Klassifikation von unterschiedlichen Ausprägungen von Schilddrüsenkrebs. Diese Klassifikation ist die Basis für eine geeignete Krebsbehandlung und somit neben der frühzeitigen Erkennung überlebenswichtig. Um die Klassifikation von Schilddrüsenkrebs zu verbessern und dadurch das Gesundheitssystem potenziell durch präzisere Behandlungsvorschläge zu entlasten, wurden Technologien und Konzepte der künstlichen Intelligenz herangezogen. Dadurch konnte eine Verbesserung der Klassifikation erreicht werden. Gerade im Zeitalter von Digitalisierung und Industrie 4.0 ist der alltägliche Einsatz von künstlicher Intelligenz, insbesondere zur Verbesserung aller Aspekte unseres Lebens, ein wesentlicher Bestandteil und ein richtungsweisender Treiber einer modernen Gesellschaft.

Dipl. Ing. Mario Siller, BSc (Informationstechnik & System-Management Master)
Masterarbeit: Verminderung des Tiling-Effekts bei Whole Slide Images nach Image-to-Image Translation

Die Masterarbeit befasst sich mit der Image-to-Image Translation von pathologischen Whole Slide Images. Dabei werden Gefrierschnitte mit einer geringen Qualität, die intraoperativ und schnell erzeugt werden können, mithilfe von Deep-Learning-Techniken in Paraffinschnittbilder umgewandelt. Diese Paraffinschnitte benötigen in der Herstellung zwischen 12 und 14 Stunden und bieten eine weitaus höhere Qualität. Da die vorhandenen WSIs eine hohe Auflösung aufweisen, ist es nicht möglich, diese im Ganzen zu verarbeiten. Eine patchweise Umwandlung erzeugt allerdings beim darauffolgenden Zusammensetzen Tiling-Artefakte mit unterschiedlichen Kontrasten, die die Diagnose erschweren. Die Masterarbeit untersucht Methoden, um diesen Tiling-Effekt zu vermindern und die Bilder als Diagnoseunterstützung zu verbessern.

Forscher am Zentrum für sichere Energieinformatik ebenfalls ausgezeichnet

Besonders freuen wir uns auch über die Auszeichnung von Clemens Brunner. Clemens war bis August Forscher am Zentrum für sichere Energieinformatik und konzentiert sich jetzt auf das Wachstums seines Start-ups sproof. In seiner Dissertation beschäftigte er sich mit "Decentralized Trust Management for Privacy-preserving Authentication in the Smart Grid". Die steigende Anzahl verschiedener Akteure und ausgetauschter Nachrichten und der Trend zur Dezentralisierung aufgrund der Einbindung erneuerbarer Energiequellen stellen den Nachfolger des traditionellen Stromnetzes, das sogenannte Smart Grid, im Bereich der Authentifizierung vor neue Herausforderungen. Unsichere oder gezielt manipulierte Kommunikationskanäle erhöhen das Risiko eines instabilen Energienetzes, was im schlimmsten Fall zu einem kompletten Stromausfall führen kann. Zentral gesteuerte Vertrauensmanagementsysteme und Authentifizierungsanbieter können die Anforderungen dezentraler Infrastrukturen nicht mehr erfüllen und daher müssen neue Lösungen entwickelt werden. Die Arbeit befasst sich mit der Frage, wie ein praktisch nutzbares blockchain-basiertes Vertrauensnetzwerk geschaffen werden kann, um datenschutzfreundliche Authentifizierungsprozesse innerhalb des Smart Grids bereitzustellen.

Kurzvorstellung der ausgezeichneten Arbeiten - 
Broschüre AK Wissenschafts- und Förderpreis 2021 

Die ITS-Preisträger beim diesjährigen AK Wissenschafts- und Förderpreis: Mario Siller (links unten), Philipp Grubmüller (oben rechts), Clemens Brunner (rechts unten).