In der Theorie klingt es ideal: Während der Mensch sich auf komplexe Aufgaben konzentriert, übernimmt der elektronische Arbeitskollege mühsame, wiederkehrende oder anstrengende Tätigkeiten. „Wenn keine Schutzeinrichtung die beiden trennt, wird auch noch Platz gespart, die Flexibilität erhöht und Teilautomatisierung möglich“, so Regina Schönherr, Robotik-Expertin an der FH Salzburg über die Vorteile der kollaborativen Robotik.
In der Praxis gehe es vor allem darum, Berührungsängste ab- und Akzeptanz aufzubauen, berichtete Hans Peter Brunauer, Head of Industrial Engineering bei der Mayer & Co Beschläge GmbH. Gemeinsam mit Schönherr arbeitet er an der Entwicklung eines kollaborativen Arbeitsplatzes für die Montage von Schlosskästen.
Oberstes Kriterium beim Einsatz von Robotern, da waren sich alle Vortragenden einig, ist die Sicherheit. Wenn die Schutzeinrichtung fehlt, müssen andere Sicherheitsmechanismen greifen, der Roboter etwa bei gewissen Berührungen stehen bleiben.
Der Roboter, mein treuer Gefährte
Der neue Kollege soll uns aber auch nicht nerven und damit zur psychischen Belastung werden. Konstantin Mautner-Lassnig, Co-Founder und CEO von ARTI - Autonomous Robot Technology GmbH, arbeitet deshalb an künstlicher Intelligenz für autonome mobile Roboter. Seine Vision einer urbanen Logistik beinhaltet Roboter-Gefährten, die etwa Postboten folgen oder uns das Einkaufssackerl tragen. „Der Roboter passt sich dabei der Umgebung an und nicht umgekehrt“, so Mautner-Lassnig.
In der abschließenden Podiumsdiskussion standen ethische Fragen und überbordende Sicherheitsvorschriften zur Debatte.
Die Organisatoren Alexander Numrich von der GMAR sowie Simon Kranzer und Simon Hoher von der FH Salzburg zeigten sich sehr zufrieden mit der Veranstaltung. „Österreich hat in puncto Robotik einiges aufzuholen, die Robotisierungsrate ist im Ausland wesentlich höher. Mit der Veranstaltung konnten wir Forschung und Praxis zusammenbringen und wichtige Gedanken zur wirtschaftlichen Entwicklung der Robotik am Standort Österreich austauschen, das ist bei den zahlreichen TeilnehmerInnen gut angekommen“, resümiert Numrich.