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Studierendenprojekte

Möglichkeiten der automatischen Desktopautomatisierung

Nutzer arbeiten auf ihren Systemen tagein, tagaus mit Dokumenten, Dateien und Informationen. Dabei wiederholen sich gerade in Unternehmen, aber auch schon auf dem Desktop einzelner Benutzer*innen bestimmte Tätigkeiten immer wieder. In der Automatisierung dieser sich ewig wiederholenden und doch oft ähnlichen Tätigkeiten liegt ein großes Automatisierungs- und wirtschaftliches Potential, das gerade im Desktopbereich noch kaum genutzt wird. Begonnen wurde mit der Frage was RPA eigentlich ist. Es handelt sich hierbei um eine Automatisierung von Workflows innerhalb der bestehenden IT-Infrastruktur. RDA ist dem ähnlich, aber überwiegender auf der grafischen Oberfläche des Benutzers unterwegs und auf einen Benutzer*in skaliert. Weiters wurde auf die Frage, wie derzeit Desktopaufgaben durch den Normal-Benutzer*in automatisiert werden können und deren Herausforderungen, eingegangen. Der Fachbegriff für diesen Benutzer*in ist Citizen Developer. Dabei wurde herausgefunden, dass es derzeit über 18 konkurrierende Hersteller von RPA Software gibt, bei denen die meisten eine Low-Code/No-Code Oberfläche anbieten. Weiters gibt es einige weitere Workflow-Automation-Services, die aber größtenteils nur in der Cloud agieren, sprich keine Legacy-Apps einbinden können. Die Autoren konzentrierten sich dann auf zwei Hersteller von RPA-Software: Power Automate von Microsoft und Studio/StudioX von UiPath. Beide bieten dem User einen Modulbauansatz, mit vordefinierten Aktivitäten, an. Dadurch braucht man bei beiden Programmen keinerlei Programmiererfahrung. In UiPath kann es jedoch vorkommen, dass für spezifische Aufgaben ein Verändern der Visual Basic Befehle notwendig ist. Dies ist außerdem nur in der Studio Version möglich, die nicht für Citizen Developer ausgelegt ist. In der StudioX Version müsste man an mancher Stelle den Flow pausieren und den Benutzer*in um manuelles eingreifen bitten. Bei beiden Programmen, Power Automate und Studio benötigt man eine Einarbeitungszeit von ca. zehn bis fünfzehn Stunden. Power Automate hat etwas besser mit Excel agieren können, jedoch war auch hier ein Tricksen notwendig um zum gewünschten Wert, der ausgelesen werden sollte, zu kommen. Exception Handling war in beiden Programmen nur bedingt vorhanden, und sobald ein unerwarteter Fall auftrat, wurde der Flow unbehandelt abgebrochen. Ob und wie RPA in einem Unternehmen eingesetzt werden soll, ist individuell zu entscheiden. Es ist wichtig, sich die Anforderungen, die man an eine solche Lösung hat, klar zu durchdenken und zu notieren. Beide Hersteller bieten eine 30- bzw. 60-Tage Probe ihres Enterprise Paketes an, die für einen Testlauf ausreichen.

Facts:
Projekt-Betreuer: DI (FH) DI Roland Graf, MSc
Typ: Bachelorprojekt
Studiengang: Bachelor Wirtschaftsinformatik & Digitale Transformation

Fotoquelle: shutterstock.com