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Award für openlaws

Plattform für frei zugängliche Rechtsinformationen gewinnt „European Linked Data Award 2016“

Rechtsfragen erfordern meist umfangreiche Recherchearbeit – online oder mittels Expertengesprächen. Dabei wären die EU-Staaten verpflichtet, ihrer Bevölkerung einfach offenen Zugang zu Gesetzestexten, Rechtsentscheidungen und juristischem Fachwissen zu gewähren. Hier setzen das Forschungsprojekt „openlaws“ des Studiengangs Informationstechnik & System-Management der FH Salzburg und das daraus 2015 gegründete Start-up Unternehmen „openlaws GmbH“ mit ihrer Plattform für frei zugängliche nationale und internationale Rechtsinformationen an.

Die Bedeutung und Anwendbarkeit der Forschungsergebnisse wurde nun mit dem „European Linked Data Award 2016“ ausgezeichnet. Der Award prämiert Spitzenforschung und innovative Ergebnisse basierend auf Linked Data Technologien.

„Angenommen ein Unternehmen verarbeitet Ihre personenbezogenen Daten, dann erfahren Sie bei openlaws welche Auskunfts- und Löschungsrechte Sie nach dem Datenschutzgesetz haben. Oder über Ihre Rechte bei einer Flugverspätung nach der Fluggastrechteverordnung. Die Datenbank enthält  nicht nur österreichischen Gesetze und Entscheidungen, sondern auch europäische Richtlinien und Verordnungen. Deutschland ist ebenfalls verbunden und weitere Länder sind in Vorbereitung.“, erklärt Projektpartner und Start-up-Gründer Clemens Wass. Für Unternehmen bietet Wass zusätzliche Angebote, welche die Zusammenarbeit zwischen Unternehmen und Rechtsanwälten erleichtern (Stichwort Compliance).

EU-Forschungsprojekt lieferte Software-Architektur

Die Basistechnologie der Rechtsinformationsplattform, die auf top-aktuellen Graphdatenbanken beruht, wurde im – kürzlich abgeschlossenen – EU-Forschungsprojekt openlaws.eu entwickelt. „Unsere Forscher haben maßgeblich zur zentralen Software-Architektur, sozusagen dem Kernstück der Plattform, beigetragen“, sagt Thomas Heistracher, Projekt – und Forschungsleiter am Studiengang Informationstechnik & System-Management, der gemeinsam mit seinem Team und fünf europäischen Projektpartnern die Datenbank, die sich aus Open Data Informationen zusammensetzt, konzipierte und prototypisch entwickelte. Wertvollen Input brachte die Community der Rechtsinformatik-Entwickler bei Workshops und Code Camps, an denen auch Studierende des Studiengangs teilnahmen, ein. Heistracher: „Uns war es besonders wichtig, das Know-how im Sinne der ‚Open Innovation‘ zu nutzen“.

Best Practice – Wirtschaft und Forschung

openlaws ist eines von vielen Beispielen des gelungenen Wissenstransfers zwischen Forschung und Wirtschaft. „Die Auszeichnung ist für unser Projektteam ein schönes Feedback der europäischen Fachgemeinschaft und beweist, dass wir unsere Rolle als Innovationsschmiede nicht nur regional sondern auch darüber hinaus erfüllen“, bemerkt Heistracher erfreut. Seit mehr als 20 Jahren unterstützt der Studiengang mit angewandter IKT-Forschung Innovationen voranzutreiben, Produkte zu verbessern und Entwicklungen am Puls der informationstechnischen Zeit zu fördern.

(Foto: Fotolia/vege)