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Digitalisierungsstrategie für Salzburg

Entwicklungsmöglichkeiten der Informations-und Kommunikationstechnologien von enormer Bedeutung

"Die Informations- und Kommunikationstechnologien haben jetzt schon eine enorme Bedeutung für Salzburg als Wirtschaftsstandort", so Landeshauptmann Wilfried Haslauer gestern, Donnerstag, 15. Dezember, bei der Präsentation der neuen Studie "Innovations- und Forschungsmasterplan IKT Salzburg 2016" zu den künftigen Entwicklungsmöglichkeiten der Informations-und Kommunikationstechnologien (IKT) in Salzburg. Allein in den Bereichen IT-Dienstleistung und Herstellung von Datenverarbeitungsgeräten sind zirka 600 Unternehmen mit etwa 3.400 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern tätig. "Deshalb ist dieser Bereich einer von fünf Entwicklungsschwerpunkten, die wir in der Wissenschafts- und Innovationsstrategie 2025 festgelegt haben. Hier werden wir aufgrund einer fundierten Analyse Maßnahmen setzen, die Salzburg für die Zukunft rüsten", so Haslauer. Salzburg hat darüber hinaus in Forschung und Ausbildung Schwerpunkte, die in den nächsten Jahren verstärkt werden müssen.

Ausbildung

Für die Anforderungen in der Wirtschaft gibt es derzeit zu wenige Fachkräfte, die die gewünschten IKT-Kenntnisse erfüllen. Bedarf besteht vor allem an Personal in allgemeiner Informatik und Wirtschaftsinformatik sowie in anderen IT-nahen Berufsfeldern. Im Bereich Forschung und Entwicklung besteht vor allem ein Mangel in technischen und konstruktiven Fachrichtungen, zum Beispiel technische Informatik beziehungsweise Softwareentwurf. Um dem entgegen zu wirken, muss bereits vor einem Studium oder der Lehre mit der Nachwuchsförderung angesetzt werden. Derzeit wird ein Konzept für Schulen mit Schwerpunkten in den MINT-Fächern (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften, Technik) erarbeitet. Diese sollen das Interesse von Schülern und mehrheitlich auch Schülerinnen wecken. Die bereits stattfindenden Sommerwochen zum Schnuppern bei Unternehmen und Forschungseinrichtungen werden weiter ausgebaut. Hier ist das Interesse schon jetzt besonders stark.

Gerhard Jöchtl, Leiter des Studiengangs Informationstechnik und System-Management der FH Salzburg betonte, "dass es bei der Ausbildung wichtig ist, nicht auf Modethemen aufzuspringen, sondern nach wie vor ein ausgewogenes Verhältnis zwischen fundierter Theorie und Praxiswissen anzubieten und auf nachhaltige Entwicklungen sowie Bedarfe zu reagieren". Eine flexible Anpassung auf Anforderungen der Wirtschaft gewährleistet eine zielgerichtete Hochschulausbildung. Es wird nach Jöchtl in Zukunft aber auch vor allem darauf ankommen, den entsprechenden Nachwuchs im technischen Bereich sicherzustellen: "Die Stärke einer IT-Region wird nicht durch die Menge an Studienangeboten, sondern vor allem durch die Anzahl und Qualität gut ausgebildeter sowie engagierter Absolventinnen und Absolventen getragen."

Wirtschaft

Aufgrund der Situation bei den Fachkräften treten die befragten Unternehmen für eine verbesserte Sichtbarkeit von Salzburg als IKT-Standort ein. Der Aufbau eines positiven Images hinsichtlich IKT wird für die Suche nach Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern als wichtig erachtet. Die Vernetzung zwischen Unternehmen und Forschungseinrichtungen wird dafür als Voraussetzung gesehen.

Ein Beispiel für gelungene Kooperation zwischen Forschung und Wirtschaft in der IKT-Landschaft Salzburg zeigt ein Digitalisierungsprojekt bei Atomic in Altenmarkt, das Copa-Data vorstellte. Gemeinsam mit den Projektpartnern Copa-Data, Authentic Vision und dem Studiengang Informationstechnik und System-Management der FH Salzburg setzt der Skiproduzent Maßnahmen zur zunehmenden Digitalisierung in seiner Fertigung. Damit schafft das Unternehmen wichtige Voraussetzungen für die Individualisierung in der Skiproduktion und die Umsetzung moderner Produktionsansätze gemäß Industrie 4.0. Thomas Punzenberger, Copa-Data-Geschäftsführer: "Das Gemeinschaftsprojekt bei Atomic zeigt, dass die Industrie 4.0 kein theoretisches Zukunftskonzept ist, sondern reale Marktanforderungen, auch in Salzburg, widerspiegelt. Mit unseren Technologien und unserem Know-how sind wir dafür bestens gerüstet."