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Smarte Logistik, die hilft

In Kooperation mit IBM haben Studierende des Studiengangs Informationstechnik & System-Management der FH Salzburg eine spezielle Materialwirtschaftssoftware für den gemeinnützigen „Verein Initiative Ethisch Wirtschaften“ (VIEW) – vormals Salzburger Tafel – entwickelt, der Tonnen überschüssiger Lebensmittel von Produzenten abholt und gratis an soziale Einrichtungen in Salzburg liefert.

Acht Paletten Milchprodukte, 10 Kilo Erdbeeren, 20 Schachteln Schokolade – noch genieß-bare Lebensmittel, die nicht mehr verkauft werden. Der gemeinnützige Salzburger Verein VIEW, nimmt sich seit  2007 dieser Problematik an und liefert überschüssige Produkte an soziale Einrichtungen. „Wir haben heuer bereits 17 Tonnen wertvoller Lebensmittel von Betrieben – die unsere Überzeugung teilen mit Ressourcen sinnvoll und respektvoll umzugehen und nicht zu verschwenden – abgeholt und ausgeliefert. Für soziale Einrichtungen sind diese Lebensmittel eine wichtige Unterstützung“, sagt die VIEW-Initiatorin Doris Kiefel, die mit ihrem 30-köpfigen, ehrenamtlichen Team die Abholung und Verteilung koordiniert.

Die Mengen, die Kurzfristigkeit und die entsprechende Planung sowie Dokumentation der Logistik stellt den Verein VIEW regelmäßig vor große Herausforderungen. Kiefel: „Wir sind deshalb sehr froh, dass die FH Salzburg und IBM sich bereit erklärt haben, eine eigene Software für unsere Warenwirtschaft zu entwickeln“.

Praxisbezug für Studierende
Der Praxisbezug ist für den Studiengang Informationstechnik & System-Management der FH Salzburg bereits seit 20 Jahren ein fixer Bestandteil des Curriculums. „Wir haben uns gerne auf Initiative unseres Partners IBM mit unseren Studierenden dem Bedürfnis des Vereins angenommen“, erklärt Projektbetreuer Peter Haber. „Dieses Projekt leistet einen Beitrag zu ökologischem Handeln und zur Nachhaltigkeit, was einen besonderen Anreiz für die Umsetzung darstellt“, wie Haber betont. Das außerordentliche Engagement der Studierenden zeigte sich, indem in kürzester Zeit ein funktionsfähiger Prototyp entwickelt wurde, der bereits viel positives Feedback von den VIEW MitarbeiterInnen einbrachte. Haber: „Ein Student hat im Rahmen seines Praktikums bei IBM bis Mitte Mai noch an der Finalisierung und an der Einschulung für die VIEW Mitarbeiter gearbeitet. Der Produktivbetrieb beginnt in diesen Tagen.“

Wirtschaft und Hochschule – IBM als Partner
„Die Kombination aus sozialem Engagement, Kooperation mit der FH Salzburg und der innovativen Einstellung von VIEW boten die ideale Basis für eine Projektkooperation“, erklärt Generaldirektorin Tatjana Oppitz, IBM Österreich. „Nachhaltiges Denken und Handeln sind fixer Bestandteil unserer Firmenkultur und ist in alle Prozesse und in die gesamte Lieferkette integriert“, so Oppitz. Besonderen Fokus legt das Unternehmen dabei auf Corporate Volunteering und Engagement im Bildungsbereich. Oppitz: „Für uns ist Bildung die Grundlage aller nachhaltigen Entwicklungen für die Zukunft. In Projekten wie diesem geht es darum, Wissen zu teilen, selbst aktiv zu werden und damit gesellschaftlichen Mehrwert zu schaffen.“ Österreichweit ist jeder dritte IBM Mitarbeiter im Rahmen der Ehrenamtsinitiative in Schulen, Kindergärten, Universitäten, bei Katastropheneinsätzen und vielen sozialen und gemeinnützigen Vereinen wie VIEW aktiv. IBM Mitarbeiter können für ihre Projekte Unterstützung in Form von Zeit, Technologie oder Spenden erwirken. Seit dem Start der Initiative im Jahr 2003 waren Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von IBM Österreich 94.000 Stunden im freiwilligen Einsatz. Das entspricht einer Zeitspende von 47 Arbeitsjahren.

Begeistertes Projektteam: ITS-Betreuer Peter Haber (i.d.M.) und die beiden Studierenden Matthias Schnöll (l.), Stephan Stadlmair (r). (Foto: Neumayr / S. Berger)

Gegen Lebensmittelvergeudung, für Nachhaltigkeit (v.l.): ITS-Projektbetreuer Peter Haber, IBM Generaldirektorin Tatjana Oppitz, Projektbetreuer IBM Salzburg Christoph Schwaiger, die Studenten Stephan Stadlmair und Matthias Schnöll, Geschäftsführerin FH Doris Walter und VIEW Obfrau Doris Kiefel. (Foto: Neumayr / S. Berger)