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Smartes FH-Gebäude

Durch ein gemeinsames Projekt des Studiengangs Informationstechnik & System-Management mit dem Partnerunternehmen COPA-DATA wird das Gebäude der Fachhochschule Salzburg immer smarter. Zugleich werden mit der neuen Gebäudeleittechnik reale Daten für Forschungsprojekte gewonnen.

 

Der Studiengang Informationstechnik & System-Management bildet seit zwei Jahrzehnten ambitionierte Ingenieurinnen und Ingenieure aus und legt seit jeher großen Wert auf Praxisbezug. Ebenso wichtig sind für die FH Salzburg eine moderne Infrastruktur und eine bestmögliche Lernumgebung. Gleichzeitig verbindet die FH eine langjährige Partnerschaft mit dem Salzburger Automatisierungsunternehmen COPA-DATA, das mit seiner HMI/SCADA-Software zenon internationaler Marktführer ist. „Kurzerhand haben wir uns entschieden, das Nützliche mit dem Spannenden zu verbinden und die Stärken beider zu nützen“, sagt Simon Kranzer, Lehrender und wissenschaftlicher Mitarbeiter am Studiengang. So entstand das gemeinsame Projekt, in dem Studierende auf Basis von zenon die Gebäudeleittechnik von Grund auf erneuerten, eine interaktive Visualisierung für mobile Endgeräte implementierten und so die Grundstein für die Weiterentwicklung zu einer ISO-50001-konformen Energieverwaltung der Fachhochschule schufen. Ein für den Studiengang und COPA-DATA weiterer nützlicher Aspekt ist die Generierung von echten Prozessdaten, mit denen Algorithmen für Analyse und Speicherung getestet werden können. Kranzer: „Solche Daten sind für Forschungszwecke und entsprechende Weiterentwicklung essentiell. Das Projekt ist eine echte Win-Win-Win Situation, bei der alle Beteiligten von gewonnenen Erfahrungen und nachhaltigen Ergebnissen profitieren.“

Systematik ist die beste Basis

In der ersten Phase des Projekts beschäftigten sich die Studierenden mit der Analyse und Erfassung der bisherigen Gebäudeinfrastruktur: Die FH Salzburg verfügt über hunderte Räume für Technik, Verwaltung, Lehre und Forschung. Diese unterscheiden sich deutlich in Lage, Größe und Ausstattung. Zusätzlich stehen noch eine Tiefgarage und zwei große Parkplätze zur Verfügung. Zehntausende Sensoren und Aktoren, verteilt über die FH, waren schon vorhanden. Die existierende Haussteuerung nutzte auch bereits einen Teil davon, allerdings mit einem entscheidenden Nachteil, wie Kranzer erklärt: „Die Benennung der Variablen war unglücklich gewählt und folgte unterschiedlichen Namenskonventionen. “ Das Projekt begann also mit einer Sisyphos-Arbeit. Das studentische Team – Christof Haslauer, Oliver Dumböck, und Sebastian Schöndorfer – musste alle 15.000 Variablen umbenennen und in eine klare Nomenklatur einbetten, die auf das gesamte Gebäude anwendbar war. „Ohne diese zeitaufwändige Vorarbeit wäre es zum Beispiel unmöglich, einen bestimmten Lichtschalter in einem bestimmten Raum zweifelsfrei abzufragen und zu schalten“, erklärt Kranzer. Ein weiterer wichtiger Beitrag zur Systematik war die Erstellung eines Raumbuches, in dem relevante Daten aller Räume hinterlegt sind. „Das beginnt mit den Raummaßen und geht über geografische Ausrichtung, Einsatzzweck bis hin zu Details der technischen Ausstattung.“ Für die FH bringt das zwei wichtige Vorteile: So kann einerseits jeder einzelne Raum in der Gebäudeleittechnik visualisiert und gezielt gesteuert werden. Andererseits verfügt das Team der Gebäudeverwaltung über valide Daten, die sie bei der Planung von Veranstaltungen und Raumvergaben unterstützt.

Weiterentwicklung zu smartem Energiemanagement


Auf Seiten der FH-Infrastruktur soll mittelfristig ein Energiedaten-Management-System nach ISO 50001 zur Verfügung stehen. „Für diesen Ausbau bietet nun die neue Gebäudeleittechnik eine gute Basis“, sagt Simon Kranzer und ergänzt: „Wir haben bereits weitere Ideen und Wünsche das System auszubauen. So sollen zum Beispiel Anlagen oder Gebäude simuliert oder Show Cases für Machbarkeitsstudien aufgesetzt werden.“ Auch ein selbstlernendes Gebäude, das manuelle Schalthandlungen interpretiert und daraus Regeln ableitet, hat man auf der Wunschliste.